Wendelin Bitzan

Veranstaltungen im Wintersemester 2022/23


Hinweis: Die Anmeldung im LSF ist unbedingt erforderlich!


Tonsatz: Der vierstimmige Vokalsatz im Wandel der Jahrhunderte

Do., 12 bis 14 Uhr · EF50, 4.307/ U.215 (Studiobühne) · 160193 · Beginn: 13.10.2022

Der vierstimmige homophone Satz kann als ein wesentliches Paradigma der Vokalmusik gelten, dessen epochenübergreifende Bedeutung für die europäische Kompositionsgeschichte sich vor allem in der Kirchenmusik manifestiert, aber auch für weltliche Chorwerke maßgeblich ist. In der Lehrveranstaltung werden verschiedene gattungshistorische und stilistische Ausprägungen des vierstimmigen Satzes analytisch erschlossen: Diskant- und Tenorlied der Renaissance (Isaac, Senfl, Lechner), Kantionalsatz (Goudimel, Schütz, Hassler, Crüger), barocker Choralsatz (Bach, Telemann), romantischer Choralsatz (Mendelssohn, Hensel, Brahms, Reger), Erscheinungsformen des 20. Jahrhunderts (David, Distler). Repertoirevorschläge der Teilnehmer*innen können berücksichtigt werden.


Analyse II: Aleksandr Skrjabins Sonatenkonzepte

Do., 10 bis 12 Uhr · EF50, 4.313 · 160192 · Beginn: 13.10.2022

Der russische Komponist Aleksandr Skrjabin (1872–1915), der im Januar 2022 150 Jahre alt geworden wäre, hat innerhalb von nur drei Jahrzehnten Maßgebliches zur Weiterentwicklung der zyklisch-mehrsätzigen und einsätzigen Sonatenform beigetragen. Nach ersten, zunächst unveröffentlichen Werken (Jugendsonaten der Jahre 1886–1889) entstand ab 1892 ein vielfältiger Korpus von zehn Klaviersonaten, zunächst mehrsätzig angelegt, dann ab der fünften Sonate op. 53 (1907) die Einsätzigkeit etablierend. Das letztere Merkmal korrespondiert mit der schrittweisen Aufgabe der traditionellen Dur-Moll-Tonalität in Skrjabins letzter Schaffensphase und lässt sich analog auch in seiner Orchestermusik beobachten: Auf das Klavierkonzert op. 20 (1896) folgen drei mehrsätzige Symphonien (1900–1903) und schließlich zwei einsätzige, programmatische Orchester-Poèmes. Das Seminar widmet sich der Erschließung der zyklischen Werkgestalten und Sonatensatz-Konstruktionen Skrjabins, insbesondere in seiner frühen und mittleren Schaffensphase, und bezieht angloamerikanische Analyseansätze wie die theory of formal functions (William Caplin) und die Sonata Theory (James Hepokoski und Warren Darcy) ein.


Kolloquium zur künstlerischen Masterarbeit

Do., 15 bis 16 Uhr · EF50, 5.207 · 160149 · Beginn: 13.10.2022

Die 1. Sitzung des Semesters findet in Präsenz statt. Danach voraussichtlich im wöchentlichen Wechsel Präsenz/Digital.