26.02.2023

Konzertankündigung: Wie liegt die Stadt so wüst - Musik von Zerstörung und Tod, Hoffnung und Frieden

Am Sonntag, den 26.02.2023 zu 17 Uhr, lädt der Kammerchor der TU Dortmund zum Konzert in die Lutherkirche in Dortmund Asseln ein.

Wie liegt die Stadt so wüst

Diese Zeile aus den biblischen Klageliedern Jeremias, die nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 587 v. Chr. entstanden sind, ist auch der Titel einer bekannten Motette Rudolf Mauersbergers aus dem Jahr 1945, mit der er versucht, dem Schmerz über die Zerstörung Dresdens in der Endphase des zweiten Weltkriegs Ausdruck zu verleihen. Der eindringliche Text hat angesichts des Kriegs in der Ukraine für uns eine neue, bedrückende Aktualität gewonnen. Der Kammerchor der TU Dortmund stellt ihn in den Vertonungen von Mauersberger und Orlando di Lasso ins Zentrum seines kommenden Konzertes.

In nicht weniger eindringlicher Weise scheinen sich die bedrückenden Zeitumstände und das Leiden an der "Krankheit" seiner Zeit in Hugo Distlers 1941 entstandener Motette "Fürwahr, er trug unsere Krankheit" niedergeschlagen zu haben. Gemeinsam mit der ähnlich groß angelegten Motette "Das ist je gewisslich wahr" bringen wir zwei bedeutende Sätze seiner nicht mehr vollendeten Johannes-Passion zur Aufführung.

Als Begräbnismusik anlässlich des Todes des Thomaskantors Johann Hermann Schein findet sich "Das ist je gewisslich wahr" auch im Werk von Heinrich Schütz. Neben dieser großen sechsstimmigen Motette haben wir als späten Nachklang zum vergangenen Schützjahr noch zwei weitere Werke aus seiner geistlichen Chormusik in unser Programm aufgenommen.

Mit dem bekannten Requiem von Gabriel Fauré in einer Orgelfassung erlauben wir uns, den Gesängen der Klage und des Schmerzes schließlich noch einige versöhnliche und hoffnungsvolle Klänge an die Seite zu stellen.

Wir freuen uns, diese Requiem-Vertonung des späten 19. Jahrhunderts mit der "historischen" Furtwängler & Hammer-Orgel der Lutherkirche in Dortmund Asseln aufführen zu können. Obgleich sie nicht zu den großen Instrumenten der Stadt gehört, hat ihr originaler Pfeifenbestand von 1906 doch die Kriege und die spätere Ablehnung des spätromantischen Klangideals überstanden - in Dortmund ist sie damit eine Rarität ebenso wie der gleichfalls im Originalzustand von 1906 erhaltene, kunstvoll ausgestattete Kirchenraum.

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Auf einen Blick:

Sonntag, 26. Februar 2023, 17 Uhr

Lutherkirche Dortmund Asseln, Asselner Hellweg 118

Werke von Fauré, Distler, Mauersberger, Lasso und Schütz

Eintritt 10 €, ermäßigt 5 €

Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

Manfred Grob, Orgel

Sophie Reichart, Sopran

Hanno Kreft, Bariton

Kammerchor der TU Dortmund

Ulrich Arns, Leitung